Die Fliegerei, Greenpeace und das Klima

Was an unserem Himmel geschieht, ist in mehrfacher Hinsicht mysteriös. Angenommen, da oben herrschten wirklich ständig die atmosphärischen Bedingungen, damit sich langlebige Kondensstreifen bilden und langsam immer weiter ausbreiten könnten, dann würden diese Kondensstreifen oft nahezu den gesamten Himmel bedecken. Und dies hätte schwerwiegendere Folgen für das Klima als bisher angenommen.

Dr. rer. nat. Ulrike Burkhardt und andere Forscher vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sind zu dem Schluss gekommen, „dass die weißen Kondensstreifen heute in einem Jahr möglicherweise mehr zur Erwärmung der Erde beitragen als die gesamte Menge CO2, die seit Beginn der Luftfahrt von Flugzeugen in die Atmosphäre abgegeben wurde.“ (Quelle: http://www.dailygreen.de/2011/03/31/kondensstreifen-von-flugzeugen-beeinflussen-klima-17686.html)

Nun, allein das wäre eine lebhafte Diskussion wert, meinen Sie nicht?

Und dennoch: Die Luftfahrtbranche erhält hohe Subventionen und wird dadurch in ihrem Wachstum auch noch künstlich gefördert. Dies geschieht zunächst durch indirekte Subventionen wie die Befreiung von der Kerosin- und (im internationalen Verkehr) der Mehrwertsteuer, öffentliche Zuwendungen für die Luftfahrtforschung, staatliche Unterstützung von Flughafenerweiterungen und – umbauten sowie die  Subventionierung der Landverkehrsanbindungen. Dann geschieht dies durch die direkte Subventionierung der Fluggesellschaften. Besonders stark ist das Wachstum der Billigfluglinien, was an den niedrigen Ticketpreisen liegt. Diese niedrigen Preise entstehen jedoch nicht nur durch Effizienzsteigerungen und weniger Serviceleistungen, wie von den Billig-Airlines in erster Linie argumentiert wird, sondern auch durch Subventionen.

Von Luftverschmutzung durch Luftverkehr ist daher kaum noch die Rede. In den Statistiken fehlen die Emissionen des Luftverkehrs gänzlich. Wie ist all dies zu erklären?

Eine einzige Flugreise nach New York belastet die Erdatmosphäre so stark wie ein Jahr Autofahren“, tönte Greenpeace im Jahre 1997. Aber mittlerweile haben die Greenpeacler wohl auch Gefallen am vielen Fliegen gefunden. Jedenfalls sind die vielen Flugzeuge am Himmel heute kein Anlass mehr für eine derart katastrophistische Schlagzeile.

Damals schrieb Greenpeace:

Dafür kann jeder die langlebigen Kondensstreifen sehen, die Jets am Himmel hinterlassen. Wo immer sich die Streifen zu Wolken verdichten, beeinflussen sie das regionale Klima. Wie eine Isolierschicht verhindern sie, daß die Erde ihre Wärme ins Weltall abstrahlen kann. „Ist der Himmel zu fünf Prozent mit Kondensstreifen bedeckt, was über vielbeflogenen Gebieten durchaus der Fall sein kann“, sagt Brockhagen, „dann steigt die Bodentemperatur um etwa 0,6 Grad Celsius.“ Zum Vergleich: Weltweit ist es in den vergangenen 100 Jahren um 0,5 Grad heißer geworden. Holländische Wissenschaftler kamen deshalb in einer Studie für das Transportministerium in Den Haag zu dem Schluß: Dort, wo geflogen wird, können die Kondensstreifen das Klima schon so stark beeinflussen wie alle anderen von Menschen verursachten Treibhausgasemissionen seit Beginn der Industrialisierung zusammengenommen.“ (Quelle:  http://www.greenpeace-magazin.de/index.php?id=4754)

Da redeten die Greenpeacler von langlebigen Kondensstreifen und gaben ihnen einen Platz als Hauptverursacher von Klimaschäden. Ja sowas aber auch?

In dem nun schon etwas vergilbten Artikel heißt es weiter:

Autos heizen die Erdatmosphäre hauptsächlich über ihren CO2-Ausstoß auf. Bei Flugzeugen ist das nur ein Teil des Problems: Wasserdampf, der in jedem laufenden Motor entsteht, ist am Boden völlig harmlos, entfaltet jedoch in Reiseflughöhe fatale Wirkung: Der Tröpfchenschleier läßt – wie alle Treibhausgase – die kurzwellige Sonnenstrahlung hinein, die langwellige Wärmeabstrahlung der Erde aber nicht mehr hinaus. In Sachen Wasserdampf, stellt Chemie-Nobelpreisträger Paul Crutzen fest, „haben Jets sich annähernd die Flughöhe ausgesucht, die ihre Treibhauswirkung maximiert“. (Quelle:  http://www.greenpeace-magazin.de/index.php?id=4754)

Noch weiter geht man und wagt zu behaupten, die Fliegerei sei nicht nur ein ökologischer, sondern auch ökonomischer Wahnsinn geworden und die wenigsten Fluggesellschaften stünden das ohne staatlichen Hilfen durch. Allein in der EU flössen „ jeden Tag zehn Millionen Mark Subventionen an Airlines“ (der Artikel ist aus dem Jahr 1997).

Spätestens jetzt wissen Sie, warum Sie Steuern bezahlen. Oder?

Und die Low-Cost-Entwicklung der letzten 15 Jahre hat diese Situation sicherlich noch ungemein „angeheizt“.

Seltsamerweise wurden vor wenigen Jahren (etwa seit 2002/2003) plötzlich reihenweise Militär-Flughäfen für zivile „Low-Cost-Fluggesellschaften“ zur Verfügung gestellt. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

Lesen Sie zu diesem Thema unbedingt: „Die Subventionierung des Flugverkehrs – Eine Bestandsaufnahme