Prof. David Keith bei Stephen Colbert (deutsche Übersetzung)

Aufgrund des großen Interesses an David Keiths Auftritt bei Stephen Colbert im amerikanischen Fernsehen haben wir eine Übersetzung des Mitschnitts angefertigt.

Stephen Colbert trifft es mit seinen Fragen und Anmerkungen, was das Geo-Engineering und die Chemtrails angeht, genau auf den Punkt – und lässt David Keith deutlich im Regen stehen. Bei Colberts rhetorischer Frage nach der laufenden Durchführung von Aerosol-Sprühungen hat es Prof. Keith sprichwörtlich die Sprache verschlagen.

Wir finden die Platzierung dieses Themas in dieser Satire-Sendung genau richtig. Denn wie aus dem Interview schön hervorgeht, ist nicht die kritische Beschäftigung mit dem Thema Chemtrails eine Satire, sondern vielmehr der forcierte Einsatz von Geo-Engineering zur vermeintlichen Rettung von Menschenleben.

Lesen Sie hier eine Übersetzung des Mitschnitts „David Keith bei Stephen Colbert“.

Abkürzungen: C = Colbert; K = Keith

C:            Mein Gast heute Abend ist ein grauenvoller Wissenschaftler mit einem neuen Buch, das heißt: „A Case for Climate Engineering“

Bitte heißen Sie mit mir willkommen: David Keith!

Mr. Keith, Dr. Keith, wie mögen Sie es, genannt zu werden?

K:            „Mir passt Mr.“

C:            „Mr. Keith, alles klar, Sie haben ein kleines Buch hier, genannt „A Case for Climate Engineering“. Wie werden wir den Planeten retten? Denn alle Leute da draußen, sagen, der Planet würde sich aufheizen. Sie glauben das nicht, oder?“

K:            „Aber sicher glaube ich das! Der Planet wärmt sich auf. Und habe – so wie viele andere Menschen – darüber Möglichkeiten nachgedacht, wie man das aufhalten kann.“

C:            „Okay, das meint auch mich als jemanden, der diese kleinen Schweineschwanz-Glühbirnen benutzt?!“

K:            „Mh, das ist eine nützliche Sache, die man machen kann. Ich habe die in meinem Haus. Aber ich denke da an etwas anderes.“

C:            Okay, gut. Was ist die andere Sache? Denn ich möchte etwas anderes machen als das [die Energiesparlampen].“

K:            „Die andere Sache ist furchteinflößend. Man kann faktisch Schwefelsäure in die Stratosphäre sprühen, 20 km über unseren Köpfen; und das kann man benutzten, um die Aufwärmung der Planeten aufzuhalten.“

C:            „Man kann etwas in die Atmosphäre sprühen….“

K:            „Verschmutzung in die Atmosphäre sprühen, um die Erwärmung aufzuhalten.“

C:            „Zu guter Letzt wird Verschmutzung also alle retten? Wir sind die Schuldigen für die Verschmutzung, für sauren Regen – und das soll jetzt die Entschuldigung dafür sein?“

K:            „Das ist eine technisch völlig unausgereifte Möglichkeit. Es würde Risiken mit sich bringen, es würde uns nicht aus der langfristigen Pflicht nehmen, die Verschmutzung zu beenden – aber es kann faktisch Menschen retten.“

C:            „Okay. Wie funktioniert das? Über wie viele Flugzeuge sprechen Sie dabei? Wie machen Sie das?“

K:            „Naja, lassen Sie uns annehmen, wie beenden die Erwärmung im Jahr 2020. Man müsste mit einer Flotte beginnen, die gerade mal aus 2 oder 3 modifizierten Business-Jets besteht.“

[…]

Und man nimmt dafür zum Beispiel in einem Jahr ungefähr 20.000 t von Schwefelsäure in die Stratosphäre – und jedes Jahr nimmt man ein bisschen mehr. Aber das bedeutet langfristig nicht, dass man die Reduzierung von Emissionen vergessen kann. Das werden wir tun müssen.“

C:            „Ach, das machen wir dann vielleicht…. In der Zwischenzeit verschleiern wir die Erde mit Schwefelsäure.“

K:            „Naja, die Leute sind schockiert darüber zu reden, weil sie Angst davor haben, dass uns das davon abhalten könnte, die Emissionen zu reduzieren.“

C:            „Und natürlich auch, dass es sich um Schwefelsäure handelt! Gibt es irgendeine  Wahrscheinlichkeit, dass uns das irgendwann wieder einholt? Wir hüllen die Erde ein in  Schwefelsäure. Ich meine, wir haben auf der einen das CO2 und dann versprühen wir einfach Schwefelsäure rund um den ganzen Planeten.“

K:            „Richtige Frage. Aber wir bringen heute 15 Millionen Tonnen Schwefelsäure als Luftverschmutzung in die Atmosphäre – und es tötet weltweilt 1 Million Menschen pro Jahr.

C:            „Und: Ist das gut oder schlecht?“

K:            „Es ist schrecklich.“

C:            „Aber es wäre besser, wenn wir mehr davon ausbringen?!“

K:            „Wir sprechen hier über 1 Prozent davon. Einen ganz kleinen Anteil davon. Wir sollten also den Ausstoß dieser Schwefelsäure verringern .“

C:            „….die eine Million Menschen tötet. Das heißt wir fügen 1 Prozent dazu, was dann bedeutet, dass dann 10.000 Leute daran sterben.“

K:            „Sie können Mathe! Aber: Menschen umzubringen ist nicht das Ziel bei der Sache.“

C:            „Okay, Menschen umzubringen ist nicht das Ziel dabei. Ich wollte nur sichergehen!“

K:            „Den Klimawandel tatsächlich so zu reduzieren, dass es den Menschen dieser Generation hilft, Menschen, die heute leben, und für welche es heute keine andere einfache Möglichkeit gibt.“

C:            „Kann man das auch einfach für einen Teil des Planeten machen?“

K:            „So ziemlich den ganzen Planeten.“

C:            „Könnte man einfach sagen, dass man die Situation für die USA verbessern möchte?“

K:            „Das ist sehr schwierig. Es sieht so aus, dass es größtenteils global wirkt. Aber die große Angst ist: Wenn sich verschiedenen Nationen nicht einig sind. Und die große Angst ist, wie man Übereinkünfte finden kann, wie das Thermostat des Planeten kontrolliert wird.“

C:            „Angenommen die USA und China sagen: Ja, wir machen das. Aber Russland und Indien sagen: Wir werden das nicht tun.“

K:            „Das sind die Dinge, wegen derer ich morgens schwitzend aufwache.“

C:            „War das Ganze nicht Ihre Idee?“

K:            „Nein, tatsächlich ist es eine alte Idee. Seit Präsident Johnson. Und die Wissenschaftler entschieden, nicht darüber zu sprechen – aus Angst davor, dass die Aufgabe, Emissionen zu reduzieren, verloren gehen könnte.“

C:            „Was passiert mit der Schwefelsäure, nachdem sie versprüht wurde? Bleibt sie einfach da oben?“

K:            „Nein. Es regnet runter. Aber wie ich schon sagte: Es regnet runter und es ist nur ein kleiner Zusatz zu dem, was wir derzeit schon machen.“

C:            „Machen Sie sich nicht Sorgen dabei, so etwas vorzuschlagen?“

K:            „Natürlich! Es ist als würde man ein Buch schreiben „Ein Fall für Lepra“ (A Case for Leprosy).“

C:            „Haben Sie so eins? Ist das das nächste? Ich meine: Es ist ein großartiger Plan um Gewicht zu verlieren.“

K:            „Aber viele Menschen sind auch froh, dass die Menschen endlich darüber sprechen. Denn obgleich es fürchterlich ist, zeigt sich auch, dass es etwas Gutes tun kann.“

C:            „Könnte ein Individuum damit anfangen?“

K:            „In der Praxis nur ein Land.“

[….]

K:            „Es kann im Grunde nur von größeren Ländern durchgeführt werden. Aber das Problem ist: Wie kann darüber eingekommen werden, wie das Thermostat eingestellt werden soll? Wer entscheidet?

Und mein größter Grund dafür, dieses Buch, über das wir gerade sprechen, zu schreiben, war, dass wir keine guten Entscheidungen treffen werden, die auf Ignoranz beruhen.“

C:            „Also wir haben diese Diskussion jetzt hier. Und das wird unsere letzte Hoffnung. Die Leute können sagen: Hey, wir haben darüber gesprochen. Erinnert ihr euch noch? Er sagte, wir werden das tun.“

K:            „Die schlimmste Art und Weise, Entscheidungen zu treffen, ist, wenn wir alle übereinstimmen  [….]“

C:            „Vielleicht passiert es ja gerade jetzt schon. Haben Sie schon diese Flugzeuge da oben gesehen? Die da Contrails (Kondensstreifen) hinter sich führen. Vielleicht sprühen ja all diese Flugzeuge mit den Kondensstreifen tatsächlich jetzt gerade Chemikalien in die Atmosphäre. Und Onkel Sam erzählt uns nichts davon.“

K:            „Das scheint mir sehr unwahrscheinlich.“

C:            „Dass die USA etwas ihren Bürgern nicht sagen? Das scheint mir sehr wahrscheinlich! Lesen Sie die Zeitung!
Ich denke, Sie hatten diese Idee schon in Ihrem Kopf.

[verabschiedet sich]

Dr., Mr., ich danke Ihnen sehr!“