Die taz, die Montagsdemos und die Chemtrails als Mutter aller „Verschwörungstheorien“

Die taz lehnt sich beim Thema Chemtrails mal wieder weit aus dem Fenster. Das angeblich linke Blatt schreibt im Zusammenhang mit den Montagsdemos gleich zu Beginn eines Beitrags:

Bei den neuen Montagsdemos (…) treten auch sogenannte Chemtrailer als Redner auf. Die glauben, die Kondensstreifen seien etwas, womit die Regierung der Bevölkerung schaden wolle, und das werde uns verheimlicht. Wie verrückt sind die Demonstrationen?“ (taz, den 05.05.2014)

Das Thema Chemtrails scheint sich somit die Spitze der Pyramide sämtlicher so genannter Verschwörungstheorien erkämpft zu haben – dank dem Einsatz vieler, vieler engagierter Menschen.

Und die Menschen gehen endlich auf die Straßen. Nicht irgendwo auf der Welt, in Ägypten oder Spanien, in Bürgerkriegsgebieten und so genannten Entwicklungsländern. Nein, hier in Deutschland, in Berlin, Frankfurt, Hamburg und Bonn treffen sich Menschen unterschiedlichster Gesellschaftsschichten und Herkünfte, um gemeinsam Präsenz in der Öffentlichkeit zu zeigen. Eine Präsenz, die viele noch Monate zuvor nicht gewagt hätten. Warum? Viele von ihnen stehen für etwas, was eigentlich eine Selbstverständlichkeit in unserer Welt sein sollte, jedoch bis heute nie wirklich erreicht wurde: Frieden. Was ist so verwerflich an dem sehnlichen Wunsch nach Frieden zwischen Menschen und Völkern? Eigentlich nichts – vielmehr ist das Gegenteil der Fall. Doch ist ein solcher Friede nicht möglich ohne eine kritische Betrachtung der Gegenwart, ohne einen Aufbruch aus dem Status Quo (der uns bislang mehr Krieg als Frieden gebracht hat) und ohne aktive Selbstverantwortung aller Bürger. Und genau das möchte der Status Quo nicht zulassen. Daher erfahren fast alle, die sich für neue Wege einsetzen und Meinungen vertreten, die sich in der Mehrheit noch nicht etabliert haben, barschen Widerstand. Ein Methode unserer Zeit schlechthin ist die Stigmatisierung und Ausgrenzung aus der Gesellschaft.

Natürlich werden auch die aktuell stattfindenden Montagsdemos von diesem Phänomen der Stigmatisierung begleitet: In der Berichterstattung der großen Tageszeitungen fallen Begriffe wie „neurechte Bewegung“ mit „NSDAP-Forderungen“, „rechte Ideologien“, „Verschwörungstheorien“, „Esoterik“, „satanische Verschwörung“. Das sind Zuschreibungen, die jedem Leser direkt ins Auge fallen und keine unvoreingenommene Betrachtung mehr zulassen.

Kennen die Journalisten, die hier so schnell mit einer Schubladen-Zuteilung agieren, die Menschen dieser Montagsdemonstrationen persönlich? Ihre Bedürfnisse, ihre Erfahrungen, ihre Beweggründe, ihre Ziele?

Wir wagen zu behaupten: Nein!

Selbst wenn sich unter die „Demonstranten“ mal ein NPD-Anhänger mischen sollte, um sich dort umzusehen. Eine pauschale Aburteilung aller Beteiligter ist dennoch mehr als unverhältnismäßig … und dient wohl nur dem einen Ziel: Aktive Bewegungen von unten gezielt ins Leere laufen zu lassen.

Um so mehr sollte man all die Menschen achten, die es wagen, ihre Träume und Beweggründe öffentlich vor anderen mitzuteilen. Auch wenn sie in diesem vorgeblich so pluralistischen Staat fürchten müssen, ausgegrenzt zu werden. Denn sie sind die Pioniere der Zukunft.