Du Nachtfalter hast heute mitten am Tag plötzlich auf unserem Küchenfenster platzgenommen. Du warst nicht nur besonders groß, sondern exakt so gemustert und gefärbt, wie wir dich hier abbilden.
Du ließest dich geduldig von deinen beiden so unterschiedlichen Seiten ablichten. Danach zogst du sogleich wieder von dannen. Wolltest du uns damit etwas bestimmtes zuteil werden lassen? Wer weiß!? Denn so einen wie dich haben wir noch nie gesehen.
Auf deiner Unterseite könnte man durchaus ein rotes Herz erblicken, auf deiner Oberseite trägst du jedoch so eine Art Tarantel mit dir herum. Klar, damit möchtest du vor allem deine Fressfeinde verblüffen. Symbolisch für uns Menschen gesehen könnten wir darin jedoch auch das „Gute“ (Herz) und „Böse“ (Tarantel) sehen. Die Polaritäten Yin und Yang? Hatten wir es davon nicht erst jüngst? Und hatten wir uns nicht ausgerechnet jetzt vorgenommen, auch mehr über das „Gute“ berichten zu wollen, dabei aber das „Böse“ nicht aus dem Blick zu verlieren? Wie faszinierend das Leben doch sein kann, oder etwa nicht? Selbst, wenn diese Begegnung reiner Zufall war …
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PS: Leben kann faszinierend sein. Erinnern Sie sich noch an den auf einer Webseite als „Russischen Bären“ bezeichneten Falter?
Dieser nahm mitten am Tag und noch dazu mitten auf dem Küchenfenster für ein kurzes Fotoshooting Platz. Danach entschwand dieses exotische Tier gleich wieder. Und dies geschah exakt um den Zeitpunkt herum, an dem wir unseren Wendepunkt vollzogen und diesen Beitrag dazu verfasst hatten. Und just zu jener Zeit drehte es sich bei uns auch um „The Ed-Show“, die wir daraufhin als einen in Russland versteckten Bären bezeichneten, den uns die öffentliche Meinung aufbindet. Und sah die schwarze Seite des Falters nicht wie eine Tarantel aus und die rote wie ein Herz? Polaritäten!
Wir haben inzwischen herausfinden können, um was für einen Falter es sich handelte. Er wird „Brauner Bär“ genannt und stammt aus der Unterfamilie der Bärenspinner. Diese seien nicht leicht zu finden und können offenbar sehr unterschiedlich aussehen. Und in der Tat handelte es sich bei diesem Schmetterling um einen Nachtfalter, wie wir es damals auch vermutet hatten. Desto außergewöhnlicher ist es wohl, dass dieses Tier mitten am Tag auf dem Fenster Platz nahm. Seitdem haben wir keinen derartigen Falter mehr zu Gesicht bekommen.
Es sind diese vielen kleinen Dinge, die einen nahezu jeden Tag überraschen und erfreuen können, wenn man bereit ist, seinen eigenen Weg aufzunehmen. Passieren oft eher negative Dinge, wenn man selbst mit Negativität oder wie eine „Gedankenautobahn“ aufgeladen ist, so geschehen eben viele schöne kleine und unerwartete Erlebnisse, wenn wir unsere Herzen in den Weg richten. Es wirkt wie zwei komplett unterschiedliche Realitäten, in denen man leben kann; und wir haben es selbst in der Hand, welcher von beiden wir angehören möchten. Der Weg wartet auf uns!
Und wie lange suchten wir nach einem Stein des Weges, aus dem die Natur ein Herz geformt hat? Längst aufgegeben hatten wir diese Suche. Aber haben wir es nicht gerade von Herzen?
Ein Herz des Weges wie im Bilderbuch du bist.
Es grüßt Philippi Langstrümpfchen.